Dienstag, 13. Dezember 2011

Vor Einhundert Jahren

Man kann es sich überhaupt nicht vorstellen, in welcher Armut die Menschen hier im Erzgebirge noch vor 100 Jahren gelebt haben.
Unsere kleiner Besuch in unserem Freilichtmuseum im Ort soll Euch ein paar kleine Einblicke gewähren.

Die kleinen Häuschen sind hier alle begehbar und gerade jetzt im Winter spürt man förmlich die Kälte durch die Ritzen....*grummel*

Die Menschen waren so arm, in kleinen Stuben saßen sie beieinander und stellten ihre Figürchen her, bevor es elektrischen Strom gab, mussten Kerzen oder Petroleumlampen das Licht zaubern.

Hier lagern im Teich noch die Baumstämme für die Herstellung der kleinen Reifentieren, die man herstellte. Das Holz wird dafür nass verarbeitet.

Hier links im Bild sieht man solch ein Stück Baum noch in der "Urform", danach wird es gedrechselt, kein Drechsler sieht von außen, wie das Tier fertig aussieht, es ist eine Gefühlssache, diese filigranen Reifen zu drechseln und natürlich jahrelange Erfahrung und Können.
Weltweit gibt es noch 9 Reifendreher, die dieses Handwerk beherrschen.
Erst nach dem "Öffnen" des Holzreifens kann man erkennen, ob das Tierchen gelungen ist.

Hier ist der Reifendreher gerade dabei, das untere Teil eines Tieres herzustellen, in diesem Fall waren es die Beine und der Po von Schäfchen.
Am Fußboden sieht man die schönen langen Späne, die dabei entstehen, dies geschieht nur, weil das Holz nass verarbeitet wird

Sogar an den Seilen der Drechselbank setzten sich die feuchten Späne fest...

Ein wenig "Hauch des Winters" ist mittlerweile auch hier im Erzgebirge angekommen.
Ich hoffe, Ihr seid jetzt nicht gelangweilt, aber wer hier im Erzgebirge einmal zu Gast ist, ein Rundgang in diesem Museum lohnt sich wirklich.

Danke für´s Schauen!

11 Kommentare:

Diana hat gesagt…

Ein schöner Bericht! Eigentlich ist das Erzgebirge ja bei uns in der "Nachbarschaft", aber ich muß gestehen, dass ich noch nie dort war. Vielleicht schaffen wir es ja irgendwann mal, besonders in der Weihnachtszeit ist es bestimmt sehr schön.
Viele liebe Grüße
Diana

Uschi hat gesagt…

Guten Morgen, Annette!
Wie kann man sich bei den tollen Eindrücken langweilen? Ganz im Gegenteil: Ich könnte noch weiterschauen und lesen. Hochinteressant finde ich Deinen kleinen Bericht und er regt mal wieder zum Nachdenken und Dankbar-sein an.
Vielen Dank für den "Ausflug"!

Liebe Grüße
Uschi

schokoclau hat gesagt…

Hallo Annette,
sehr interessante Geschichte. Da merkt man doch, wie sehr du deine Heimat liebst - und auch deinen Beruf.
Einen schönen Tag und liebe Grüße
Claudia

Blacklady hat gesagt…

Hi,
wow, vielen Dank für die tolle Erläuterung und die schönen Bilder dazu. Ja die Menschen lebten in ärmlichen Verhältnissen, aber ich glaube sie waren sehr glücklich und das ist doch wichtig.
Liebe Grüße
Karin

Andrea hat gesagt…

Hallo Annette,
danke für den Einblick in das Museum. Ich finde das immer sehr interessant.
Mir läuft die Zeit davon, durch meine Lungenentzündung ist so viel liegen geblieben und nächste Woche ist schon Weihnachten - Hilfe!
LG Andrea

erzibügelchen hat gesagt…

Tolle Fotos! Danke, liebe Annette, für die Einblicke! Hätt` ich nie im Leben gedacht, dass es nur 9 solcher Drechselexperten gibt! Das können wohl die Chinesen noch nicht...
Liebe Grüße Gaby

Bastelhandwerk hat gesagt…

Ja, das lohnt sich wirklich, denn es ist ein ganz wunderschönes Museum. Wir haben auch gesehen, wie diese Figuren hergestellt werden, das hat mich sehr fasziniert !!

Ich bin in die gesamte Region verliebt und werde sie mir auch ganz bestimmt nochmals als Urlaubsdomizil aussuchen !!!

Lieben Gruß Renate

Katrin hat gesagt…

Annett's Bericht kann ich nur zustimmen, ein Besuch in diesem Museum lohnt sich wirklich und mich hat damals auch sehr beeindruckt, wie diese Reifentiere entstanden sind.
Man sieht dem Holzteil überhaupt nicht an, was es mal werden wird, zumindest mir blieb das verborgen.
Eine Kunst, die vermutlich langsam aussterben wird. Schade drum!

Ein Besuch im Erzgebirge lohnt sich immer, zu jeder Jahreszeit, ...

Anja hat gesagt…

Hallo Annette,

überhaupt gar nicht langweilig, sondern sehr interessant. Es ist doch schön, wenn man über so einen Post auch mal die Heimat anderer kennenlernt - und wenn sie dann noch mit so viel Herzenswärme beschrieben und dargestellt wird wie bei Dir, ist es doppelt schön!

Liebe Grüße
Anja

Sabine hat gesagt…

Liebe Anette....
Dein Bericht ist klasse!!!
Ja....so ists mir von meiner Patentante auch erzählt worden......die in Chemnitz wohnte.
Von ihr bekamen wir ab und an mal ein Figürchen.
Dann gab es ein Laden in Düsseldorf...der auch Bilder von der Herstellung ausgestellt wurden.
Hach.....alles ist soooo lange her!!!
Dir wünsche ich noch eine schöne Adventszeit...
Deine Sabine

hobbygirl hat gesagt…

Ich konnte mir das auch schon in Natura ansehen.Man kann sich die Lebensweise von damals nicht vorstellen
Liebe Grüße Helga
Schöne Weihnachten